Ein Blick in die Glaskugel
10 Top Trends für Subscription Business
von Morten Suhr Hansen
Haben Sie sich nicht auch schon mal gefragt, welche die nächsten Top Trends im Subscription Business sein werden?
Zu Beginn eines neuen Jahrzehnts ist es schwer, nicht auf das vergangene zurückzublicken, und es ist besonders interessant, die “Abo-Brille” aufzusetzen und sich zu fragen, was die Zukunft im Subscription Business bringen wird.
Denken Sie einfach 10 Jahre zurück. Damals war Netflix ein Unternehmen, das hauptsächlich vom Postversand von DVDs an seine Kunden in den USA lebte. Spotify war ein kleines schwedisches Start-up, von dem man in den meisten Ländern noch nicht einmal gehört hatte. Überraschungsboxen kannte man zu dieser Zeit noch nicht einmal. Außerdem hatte keiner der Technikgiganten Abos auf seinem Radar. Zu Beginn der 10er Jahre war das Subscription-Modell meist Zeitungen, Telekommunikationsunternehmen und Fitnessstudios vorbehalten.
Spulen Sie 10 Jahre vor, bis heute. Die Subscription Economy hat einen regelrechten Boom erlebt. Heute können Verbraucher so gut wie alles abonnieren: Filme und Fernsehsendungen, Musik, Bücher, Lebensmittel, Bier und Wein, Brillen, Fahrräder und Autos, ganz zu schweigen von all den kleinen, alltäglichen digitalen Spielen, Apps und anderen Diensten, die wir ebenfalls abonnieren. Die Revolution war so umfassend, dass viele jetzt von der “Subscription Economy” als neue Ära sprechen.

billwerk Gastautor: Morten Suhr Hansen
Managing Director, Subscrybe
Die Frage ist nur, ob das Subscription Wachstum bis in die 2020er Jahre hinein anhält – oder werden Unternehmen und Verbraucher all der neuen Abo-Möglichkeiten überdrüssig? Wie Sie wissen, ist es schwierig, die Zukunft vorherzusagen, aber wenn es um die Subscription Economy geht, deutet nichts darauf hin, dass sich das Tempo in nächster Zeit verlangsamen wird. Ganz im Gegenteil. Denn, wie ich weiter unten zeigen werde, gibt es viele Bereiche, in denen es gerade erst angefangen hat.
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Hier ist mein Blick auf 10 wichtige Subscription Trends, von denen Sie in den kommenden Jahren noch viel hören werden:
Top Trends No. 1: Vom Besitzen zum Nutzen
In der Zukunft möchten Konsumenten sich nicht mehr mit Eigentum belasten, sondern statt dessen den Zugang dazu, gerade bei größeren Konsumgütern, mieten. Dadurch haben Verbraucher viel mehr Freiheit und Flexibilität im Alltag. Schon heute sehen wir den Trend zur Nutzung statt Besitz von Autos und Fahrrädern, und ich erwarte, dass die Verbraucher in Zukunft auch ihre Möbel, Waschmaschinen und Kühlschranke, Kinderwagen, Brillen und alle anderen größeren Investitionen, die sonst stark ins Gewicht fallen – sowohl wirtschaftlich als auch bei der Entscheidungsfindung – abonnieren werden. Große Hersteller und Einzelhändler werden um diese Märkte kämpfen und die benutzerfreundlichsten Lösungen werden gewinnen.
Top Trends No. 2: Lebensmitteleinkauf und andere Einzelhändler werden folgen
Es sind nicht nur haltbare Konsumgüter, die inzwischen als Abo angeboten werden. In Dänemark erleben wir bereits einen erbitterten Kampf um den Lebensmittelmarkt mit Giganten wie Matas und Salling Group, die beide 2019 neue Abonnementlösungen einführten. Warum? Weil wir als Verbraucher zunehmend die Bequemlichkeit wollen, nicht über die Bestellung der nächsten Lieferung nachdenken zu müssen. Die anderen Einzelhändler werden diesem Beispiel folgen, was bedeutet, dass wir in den kommenden Jahren immer mehr Verbrauchsartikel in wiederkehrenden Lieferungen erhalten können.
Top Trends No. 3: Konsumenten verlangen nach mehr Personalisierung
Ein Abo sollte nicht mehr nur ein Standard-Abo sein – und one size does not fit all’! Vor zehn Jahren war es das einfache ‘All-you-can-eat’-Modell, das an Popularität gewann, aber in Zukunft werden immer mehr Abonnementlösungen – sowohl digitale Lösungen als auch physische Produkte – auf die Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Verbrauchers zugeschnitten sein.
Top Trends No. 4: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
In den letzten Jahren ist ein stark zunehmendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein entstanden. Die 17 Ziele der UNO für nachhaltige Entwicklung sind sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher wichtig, und das zunehmende Klimabewusstsein wird auch unsere Konsumentscheidungen und -muster beeinflussen. Daher werden wir immer mehr Subscription Konzepte sehen, die auf Nachhaltigkeit und nachhaltigen Konsum ausgerichtet sind. So erwarten wir zum Beispiel Lösungen für Essensboxen, die dazu beitragen, die Verschwendung von Nahrungsmitteln zu minimieren, sowie Lösungen weg für die Kreislaufwirtschaft, bei denen wir zunehmend den Zugang zu Produkten in Form von Abos miteinander teilen.
Top Trends No. 5: Konsumenten werden zu Abo-Experten
Vor rund zehn Jahren dachte man, dass Abos für Unternehmen gut sind, weil Kunden oft vergessen, welche Abos sie haben und sie diese daher nicht kündigen. Das wird jedoch in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Als Verbraucher werden wir immer mehr zu kompetenteren Abonnenten. Technologische Lösungen werden uns einen einfachen Zugang zur Anzeige und Verwaltung unserer Abos ermöglichen, und Dienste, die keinen konstanten Wert liefern, werden schnell wieder verschwinden.
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Top Trends No. 6: Verstärkter Fokus auf Kundenbindung
Als Folge davon müssen die Subscription Unternehmen ihren Fokus verlagern. In den 2010er Jahren konzentrierten sich die meisten Subscription-basierten Unternehmen darauf, ein attraktives Abo-Modell zu schaffen und dann dieses Abo über alle Vertriebskanäle zu pushen. Dies hat sich dahingehend verschoben, dass nur Subscription Unternehmen, denen es gelingt ein gutes Kundenerlebnis zu liefern (und damit eine lange Abo-Dauer zu sichern) als die Gewinner hervorgehen werden.
Top Trends No. 7: Mobility-as-a-Service: Beförderungsmittel abonnieren
Insbesondere ein Bereich wird einen kompletten Wandel und eine gewaltige Transformation erleben. Meine Vermutung ist, dass in zehn Jahren (fast) niemand mehr sein eigenes Transportmittel besitzen wird. Dies wird als “Mobility-as-a-Service” bezeichnet, was einfach bedeutet, dass wir alle Verkehrsmittel – in Form eines Dienstes – abonnieren werden, die uns effektiv von A nach B bringen können. Die verschiedenen Verkehrsmittel werden so miteinander verbunden sein, dass sie sich einfach kombinieren lassen, z.B. Auto, Zug und Taxi zu einer durchgehenden Reise.
Top Trends No. 8: Unternehmen in jeder Branche können ein Abo anbieten
Die Subscription-“Welle” wurde bisher (bis zu einem gewissen Ausmaß) durch die Tatsache gebremst, dass die Umsetzung eines neuen Subscription Konzepts recht kompliziert sein kann. Es erfordert Systeme, die mit wiederkehrenden Rechnungen und Zahlungen umgehen können, und oft müssen dazu unterschiedliche Systeme integriert werden. Allerdings arbeiten viele Technologieunternehmen daran, dies zu vereinfachen. Daher erwarten wir, dass ein Abo-Geschäft zu starten genauso einfach sein wird, wie es heute die Erstellung einer Website ist. Und damit wird eine neue Welle von kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt, die sich ins Subscription Business stürzen.
Top Trends No. 9: Das Internet-of-Things (IoT) bereitet den Weg für neue Arten von Subscriptions
In Zukunft werden immer mehr Bits und Bobs mit dem Internet verbunden sein, wodurch neue digitale Dienste entstehen, die die Verbraucher abonnieren können. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass die Personenwaage in Ihrem Haus mit dem Internet verbunden ist und Ihre Gesundheitsdaten in die Cloud sendet. Mit einem Abo sowohl der Waage als auch des zugrundeliegenden Dienstes können Sie Ihre Gesundheit überwachen und regelmäßig Beratung und Unterstützung erhalten … Die Möglichkeiten sind unendlich…!
Top Trends No. 10: Abos nicht nur für Konsumenten – sondern auch für Unternehmen
Lassen Sie uns mit dem Trend abschließen, der – zumindest gemessen an den Umsätzen – das größte Potenzial hat: Wir erwarten, dass der Verkauf von Abonnements zwischen Unternehmen – der so genannte B2B-Verkauf – in den nächsten 10 Jahren explodieren wird. Unternehmen werden weitgehend vom Kauf von Dingen auf das Abo von Dienstleistungen umstellen. Dies gilt für die meisten Dinge, die Unternehmen heute kaufen: Autos, Büromöbel, Drucker und IT-Ausrüstung, aber auch für die Arbeitskraft: Abonnieren Sie Ihren Buchhaltungs-Manager, Social Media-Manager oder Ihren HR-Manager. Zusätzlich arbeiten einige der größten Produktionsfirmen an Installationen wie Druckmaschinen und ganzen Fabrikanlagen, die als Miet- oder Subscription Modell zur Verfügung gestellt werden.
Ich bin der Überzeugung, dass die 2020er Jahre ein noch erfolgreicheres Jahrzehnt für die Subscription Economy sein werden als die 10er Jahre. Was meinen Sie?
Über Morten Suhr Hansen and Subscrybe
Morten Suhr Hansen ist ein erfahrener Subscription Experte und hat seit mehr als 20 Jahren Führungspositionen im Subscription Business inne.
Im Jahr 2011 gründete Morten Suhr Hansen Subscrybe – ein Beratungs- und Innovationsunternehmen, das ausschließlich für Subscription Businesses in Bereichen wie Aufbau eines Subscription Business, Subscription-Innovation, Preisgestaltung und Verpackung, Akquisitionsstrategien, Loyalitätsaufbau und Subscriptionsysteme und -prozesse tätig ist.
Der Hauptsitz von Subscrybe befindet sich in Kopenhagen, Dänemark, und das Unternehmen betreut Kunden in mehreren europäischen Ländern.
Morten Suhr Hansen ist der Autor des Buches “How To Build A Subscription Business”. Das komplette Buch (auf Englisch) finden Sie hier.
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